10/2017 - Großer Nachtzug: Nastätten funkelt und leuchtet
Es war der größte Festumzug in der Geschichte der Oktobermarkts, der da am Samstagabend durch die Nastätter Innenstadt rollte. 34 Gruppen waren mit dabei – so viele wie noch, wie Zugleiter Karsten Bärz betonte.
Zudem gab es noch eine weitere Besonderheit: Statt wie sonst bei Tag waren die Teilnehmer im Dunkeln unterwegs. Los ging es erst um 19 Uhr. „Wir wollten wegen der 200-Jahr-Feier mal etwas anderes machen“, erklärte Marktmeisterin Andrea Babilon. Denn Nastätten hat in diesem Jahr seit zwei Jahrhunderten seinen Stadttitel inne. Und auch Babilon selbst darf ein Jubiläum feiern: Sie ist seit zehn Jahren Marktmeisterin der Blaufärberstadt. Dafür gab es Blumen von Altbürgermeister Emil Werner. Die beiden fuhren in einem Unimog dem Zug voraus und machten den Weg für die Umzugswagen und Fußgruppen frei.
Trotz des regnerischen Wetters drängten sich zahlreiche Zuschauer entlang des Weges an Oberstraße, Römer- und Bahnhofstraße. Und wie einfallsreich die Kostüme und Wagen der einzelnen Gruppen waren, war nicht nur dank der Straßenbeleuchtung zu erkennen. LED-Lichterketten an Hüten, Jacken oder Röcken sowie bunt leuchtende Party-Brillen setzten die Zugteilnehmer zusätzlich in Szene.
Gelb und summend: So lassen sich gleich mehrere Gruppen beschreiben, die mit am Start waren. „Auch Holzhausen hat süße Bienen“, versicherten die Schwimmbad-Drosseln aus Holzhausen. „Aber den besten Nektar“, scherzte Zugmoderator Uwe Welker, „gibt es doch hier hin Nastätten". Von dem wollten dann auch die Möhnen als Bienenschwarm etwas abhaben, genauso wie die „Nastätter Nachthummeln“ der Gruppe Kallamada.
Auch die Nastätter Denkmallok, die die Stadt im Juli an einen niederländischen Sammler verkauft hat, rollte gleich mehrfach durch die Straßen. „Es ist tatsächlich gelungen, die kleine Dampflok nach dem Umbau wieder zurückzuholen“, kündigte Uwe Welker den Nachbau des Oldtimer-Clubs Nicolaus-August-Otto an. Vielleicht ein Trost für so manchen Nastätter, der die Lok der Nassauischen Kleinbahn vermisst. Auch eine Lok aus Lautert war dabei sowie eine, die bereits beim Miehlener Festzug mitfahren durfte.
Und apropos Miehlen: Es geht doch nichts über eine freundschaftliche Fehde mit den Nachbarn. So hat die Gruppe „Es Pittche“ mit ihrem Autoscooter-Wagen genüsslich an den Scooter erinnert, der 2016 auf der Miehlener Kirmes gestohlen worden war. „Was andernorts geklaut, wird in Nastätten selbst gebaut“, stand auf dem Umzugswagen zu lesen. Cordula Sailer
Quelle: Rhein-Zeitung Koblenz
Quelle: Rhein-Zeitung Koblenz